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"Na der Zug ist abgefahren..."

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Andrea Schmidt
DialogMomente

"Na der Zug ist abgefahren..."

Beratung & Coaching Zerbst
Veröffentlicht von Andrea Schmidt · Freitag 25 Apr 2025 · Lesezeit 2:00
„Na der Zug ist abgefahren…..“
 
Vom Weg raus aus vermeintlich ausweglosen Situationen.
„Na der Zug ist abgefahren!“, so die Antwort einer Klientin auf die Frage, welche Möglichkeiten sie noch sieht, ihre aktuelle Situation zu verändern. Konkret ging es um die Beziehungsgestaltung zu einer Mitarbeiterin. Die Klienten beschrieb diese Beziehung als verloren, zerstört und nicht wieder herstellbar. Sie würde keine Chance zur Verständigung mehr haben, da „dieser Zug eben abgefahren sei“.
Was meinte sie damit? Sie glaubte, alle Möglichkeiten seien ausgespielt und es gäbe auch keine neuen Beziehungsangebote mehr zu machen. Sie wollte aufgeben.
Aber wie ist das denn, wenn ein Zug abgefahren ist? Ist dann wirklich alles verloren? Betrachten wir es einmal anders: Dann hängst du für unbestimmte Zeit auf dem Bahnhof fest und wartest auf den nächsten Zug. Der kommt mit Sicherheit, nur eben nicht gleich. Du bekommst Zeit dich auszuruhen, dich vorzubereiten, dich zu fokussieren.
Das dieser Denkweise zu Grunde liegende theoretische Modell menschlichen Erlebens besagt im Wesentlichen: Nicht die Dinge selbst beunruhigen den Menschen, sondern ihre Vorstellung von den Dingen“ (Kognitionstheorie). Demnach kann der Mensch über seine Vorstellungen (Kognitionen) sein Erleben und Verhalten in entscheidendem Maße selbst bestimmen. Er ist also nicht passives Opfer von Ereignissen und Situationen, sondern kann mittels seiner Gedanken die Situation gestalten. Ereignisse sind nie Erlebnisse. Das Ereignis ist für alle dasselbe. Wir erleben nur alle unterschiedliche Dinge im Zusammenhang mit diesem Ereignis. Wir schreiben diesen Ereignissen auf der Grundlage unserer Erfahrungen und Ressourcen eine ganz individuelle Bedeutung für uns zu. So werden aus den Ereignissen unsere individuellen Erlebnissen.

Es sind nicht die Menschen, Dinge, Ereignissen und Situationen in unserem Leben, die uns stressen, sondern die Bedeutung, die wir ihnen geben. Nichts und Niemand hat irgendeine Bedeutung, bis du kommst und dein Etikett drauf klebst.
  
SITUATION – KOGNITION – EMOTION/VERHALTEN
 
Und so setzte sich die Klientin mental auf die Wartebank im Bahnhof, war achtsam, wann der nächste Zug kommen wird und war vorbereitet. Der Zug kam in Form eines Beziehungsangebotes durch die Mitarbeiterin. Meine Klientin hat dies erkennen können, da ihr Blick nach vorne gerichtet war. Und sie war gesprächsbereit, da die zur Ruhe gekommen war. Und jetzt war Verständigung denkbar und greifbar.


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